Ein Zweikreis-Hydrauliksystem ist ein redundantes Hydrauliksystem, das hauptsächlich in der Luftfahrt verwendet wird, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Steuer- und Aktuatorsysteme eines Flugzeugs zu gewährleisten. In einem solchen System bestehen zwei unabhängige Hydraulikkreise, die parallel zueinander arbeiten. Sollte ein Kreis aufgrund eines technischen Defekts oder Lecks ausfallen, kann der zweite Kreis weiterhin die Versorgung der wichtigen Steuerungen sicherstellen. Das System wird in modernen Flugzeugen verwendet, um Komponenten wie Steuerflächen, Fahrwerke, Bremsen und andere hydraulisch gesteuerte Teile zu betreiben. Jeder Kreis hat seine eigene Druckquelle, meist Hydraulikpumpen, die von den Triebwerken, Elektromotoren oder Hilfsaggregaten (APU) angetrieben werden. Die Hydraulikflüssigkeit, die unter hohem Druck durch das System fließt, überträgt die benötigte Kraft an die Hydraulikzylinder, die dann mechanische Bewegung erzeugen. Ein wesentlicher Vorteil des Zweikreis-Systems liegt in der doppelten Absicherung gegen Ausfälle, da selbst bei einem technischen Defekt die Flugsteuerung weiter möglich ist. Die Wartung und Instandhaltung eines solchen Systems erfordert besondere Sorgfalt, um Leckagen und Funktionsstörungen zu vermeiden. In modernen Flugzeugen sind selbst noch fortschrittlichere Mehrkreissysteme (drei oder mehr) verbreitet, um zusätzliche Redundanz und Sicherheit zu bieten.