Zugfestigkeit bezeichnet die maximale mechanische Spannung, die ein Werkstoff unter Zugbelastung aushalten kann, bevor er versagt oder bricht. Sie wird in der Regel in der Einheit Pascal (Pa) angegeben, oft auch als Megapascal (MPa) oder Newton pro Quadratmillimeter (N/mm²). In der Luftfahrt spielt die Zugfestigkeit eine kritische Rolle, da Bauteile und Materialien großen Kräften ausgesetzt sind, beispielsweise während des Starts, bei hohen Geschwindigkeiten oder extremen Wetterbedingungen. Materialien, die in der Luftfahrtindustrie verwendet werden, wie Aluminium, Titan und Verbundkunststoffe, müssen eine hohe Zugfestigkeit aufweisen, um den hohen Anforderungen hinsichtlich Festigkeit und Gewicht gerecht zu werden. Die Zugfestigkeit wird durch Zugversuche bestimmt, bei denen ein Prüfkörper bis zu seinem Bruch gedehnt wird. Während des Tests wird die einwirkende Kraft nach und nach erhöht, bis der Werkstoff reißt. Wichtig ist es, die Zugfestigkeit nicht nur in Bezug auf maximale Bruchlast zu verstehen, sondern auch in Verbindung mit der dazugehörigen Bruchdehnung, also wie stark sich ein Material verformen kann, bevor es bricht. In der Luftfahrttechnik beeinflusst die Zugfestigkeit die konstruktive Auslegung von Tragflächen, Rumpfstrukturen und Triebwerken, da bei unzureichender Festigkeit die Gefahr strukturellen Versagens bestünde, was die Sicherheit des Flugzeugs beeinträchtigen würde. Daher werden in der Luftfahrtindustrie Materialien oft speziell für ihre hohe Zugfestigkeit entwickelt und getestet, um den hohen Sicherheitsanforderungen zu genügen.