Vereisungsbedingungen sind in der Luftfahrt jene meteorologischen Zustände, bei denen die Bildung von Eis auf Flugzeugen möglich ist. Diese Bedingungen treten meist in Bereichen mit einer hohen Feuchtigkeitskonzentration bei Temperaturen zwischen 0 °C und -40 °C auf. Besonders in Wolken oder bei Regen in kalten Höhenlagen können sich Eisablagerungen an der Außenhülle des Flugzeugs bilden, vor allem an Tragflächen, Leitwerken und Triebwerken. Die Vereisung kann den Auftrieb des Flugzeugs verringern und gleichzeitig den Luftwiderstand erhöhen, was zu einer deutlichen Verschlechterung der Flugleistungen führen kann. Zudem besteht die Gefahr, dass Anzeigen und Messinstrumente, wie z. B. der Staudruckmesser (Pitotrohr), durch Eis unbrauchbar werden. Moderne Flugzeuge sind oft mit Enteisungssystemen ausgestattet, die aktiv gegen die Bildung von Eis arbeiten, beispielsweise durch Beheizen kritischer Strukturen oder durch den Einsatz von Enteisungsflüssigkeiten. Piloten müssen bei vereisungsanfälligen Wetterbedingungen besonders achtsam sein und gegebenenfalls Eis-Melden von anderen Flugzeugen oder Wetterberichte heranziehen. Vereisungsbedingungen stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, das insbesondere in der Planung und Entscheidung für die Flugroute, Flughöhe und mögliche Ausweichmanöver Berücksichtigung finden muss. Regelwerke und Vorschriften, wie jene der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), definieren klare Grenzwerte und Verhaltensweisen für das Flugpersonal, um sicher durch solche Bedingungen navigieren zu können.