Das V-Leitwerk ist eine spezielle Bauform des Leitwerks von Flugzeugen, bei der die Funktionen des Höhenleitwerks und des Seitenleitwerks in zwei schräg nach oben und außen gerichteten Flächen kombiniert werden. Im Gegensatz zum herkömmlichen Kreuzleitwerk, bei dem Höhen- und Seitenruder getrennt voneinander angeordnet sind, übernehmen beim V-Leitwerk beide Flächen gleichzeitig die Steuerung um die Nick- und Gierachse. Diese Konfiguration kann das Gesamtgewicht und den Luftwiderstand verringern, da weniger Flächen benötigt werden, was zu einer besseren aerodynamischen Effizienz führt. Für die Steuerung sind jedoch differenzierte Steuereingaben nötig, da die beiden Leitwerksflächen in unterschiedlichen Winkeln angesteuert werden müssen, um die gewünschte Bewegung zu erreichen. Ein V-Leitwerk ist typischerweise an Flugzeugen mit einem besonderen Fokus auf niedrigen Luftwiderstand oder geringen Konstruktionsaufwand zu finden, wie zum Beispiel bei einigen Segelflugzeugen, Drohnen oder auch flugfähigen Prototypen. Ein bekanntes Beispiel für ein Flugzeug mit V-Leitwerk ist die Beechcraft Bonanza. Nachteile eines V-Leitwerks können eine komplexere Bedienung und erhöhte Anforderungen an die Flugsteuerung und Wartung sein, da die aerodynamischen Kräfte auf die kombinierten Flächen anders wirken als bei konventionellen Leitwerken.