Ein Startabbruch bezeichnet die bewusste Entscheidung des Piloten oder der Cockpitbesatzung, den Startvorgang eines Flugzeugs abzubrechen. Dieser Vorgang kann aus verschiedenen Gründen eingeleitet werden, zum Beispiel technische Probleme, plötzliche Wetteränderungen, Hindernisse auf der Startbahn oder Warnmeldungen an Bord. Der Abbruch wird in der Regel vor dem Erreichen einer Geschwindigkeit, die als V1 bezeichnet wird, eingeleitet. V1 ist die Geschwindigkeit, nach deren Überschreitung ein sicherer Abbruch des Starts nicht mehr möglich ist, da die verbleibende Startbahnlänge nicht mehr ausreicht, um das Flugzeug zum Stillstand zu bringen. Ein erfolgreicher Startabbruch führt in den meisten Fällen zu einer sicheren Rückkehr zum Ausgangspunkt, jedoch kann die Beanspruchung der Bremsen und Reifen durch den plötzlichen Stopp erheblich sein. Nach einem Startabbruch überprüfen die Ingenieure vor einem erneuten Start das Flugzeug auf mögliche Schäden oder Funktionsstörungen. Das Personal im Cockpit ist speziell darin geschult, einen Startabbruch unter Berücksichtigung aller möglichen Faktoren sicher einzuleiten und durchzuführen. Moderne Flugzeuge sind zudem mit Systemen ausgestattet, die im Notfall die optimale Verzögerung kalkulieren und unterstützen. Ein Startabbruch zählt zu den kritischeren Situationen im Flug, da wenig Reaktionszeit zur Verfügung steht.