Ein Reifendefekt in der Luftfahrt bezeichnet einen Vorfall, bei dem ein oder mehrere Reifen eines Flugzeugs während des Betriebs beschädigt oder unbrauchbar werden. Dies kann bei Start, Landung oder auch im Stand auf dem Boden auftreten. Häufige Ursachen für Reifendefekte sind mechanische Belastungen, Überhitzung im Zusammenhang mit hoher Belastung bei der Landung oder beim Bremsvorgang, Fremdkörper auf der Start- oder Landebahn sowie Materialabnutzung durch wiederholte Einsätze. Ein Reifendefekt kann unterschiedliche Ausmaße haben, von kleineren Rissen oder Schnitten bis hin zum Platzen eines oder mehrerer Reifen. In schweren Fällen kann dies zu erheblichen Problemen führen, beispielsweise einer Beeinträchtigung der Steuerbarkeit des Flugzeugs während der Landung oder des Abbremsens nach dem Aufsetzen. Besonders problematisch ist ein Reifendefekt bei hohen Geschwindigkeiten, da ein Flugzeug während des Starts oder der Landung nur begrenzt Optionen zur Korrektur hat. Um das Risiko zu minimieren, unterliegen Flugzeugreifen strengen Wartungsvorschriften und regelmäßigen Inspektionen. Zudem sind viele moderne Flugzeuge mit mehrspurigen Fahrwerken ausgestattet, die eine gewisse Redundanz bieten, falls ein einzelner Reifen ausfällt. Reifendefekte gehören zu den häufigsten Ursachen für Zwischenfälle auf Rollbahnen, sind jedoch aufgrund der technischen Maßnahmen und standardisierten Vorgehensweisen der Crew oft beherrschbar, ohne dass es zu schwerwiegenden Unfällen kommt. In der Regel kommt es dabei nur zu unerheblichen Verzögerungen oder Flugausfällen.