In der Luftfahrt bezieht sich „Radio“ auf Funkgeräte und Systeme, die für die Kommunikation zwischen Flugzeug und Bodenstationen, sowie zwischen Flugzeugen untereinander, genutzt werden. Der Funkverkehr ist ein wesentlicher Bestandteil der Luftfahrt, da er die sichere und koordinierte Durchführung von Flügen ermöglicht. Mittels Radio-Kommunikation können Piloten mit Fluglotsen in einem Kontrollturm oder in Kontrollzentren sprechen, um Informationen über Flugrouten, Wetterbedingungen, Start- und Landeanweisungen sowie Notfallverfahren auszutauschen. In der zivilen Luftfahrt wird in der Regel die Frequenz VHF (Very High Frequency) im Bereich von 118 bis 137 MHz verwendet, um Funkverkehr mit hoher Sprachqualität zu gewährleisten. Luftfahrtteile und Funkgeräte müssen strengen Vorschriften entsprechen, die von nationalen und internationalen Behörden wie der ICAO und der EASA festgelegt sind. Der Funkverkehr erfolgt meist in Englisch, der internationalen Luftfahrt-Sprache, und unterliegt standardisierten Formulierungen und Verfahren, um Missverständnisse zu vermeiden. Neben der Sprechfunkkommunikation wird auch Transponder- und Datenkommunikation genutzt, um Flugpositionen und Flugdaten automatisch zu übertragen. Die Entwicklung von neuen digitalen Funktechnologien, wie CPDLC (Controller-Pilot Data Link Communications), ermöglicht es zunehmend, Textnachrichten zwischen Piloten und Fluglotsen zu übermitteln, was die Sprachlast im Funkverkehr reduziert. Trotz der zunehmenden Automatisierung bleibt der klassische Funkverkehr per Sprachübertragung ein unverzichtbares Mittel der Navigation und Sicherheit in der Luftfahrt.