Das Primärradar ist eine der grundlegenden Techniken zur Erfassung und Ortung von Objekten in der Luftfahrt. Es arbeitet nach dem Prinzip der Echolotung: Ein von der Radarstation ausgesendeter elektromagnetischer Impuls prallt an einem Objekt, beispielsweise einem Flugzeug, ab und wird als Echo von der Radarstation wieder empfangen. Aus der Zeit, die das Signal benötigt, um zum Objekt und zurück zu gelangen, kann die Entfernung berechnet werden. Zusätzlich lässt sich aufgrund der Doppler-Verschiebung die Geschwindigkeit des Objekts ermitteln. Ein wesentliches Merkmal des Primärradars ist, dass es passiv funktioniert, d. h. das erfasste Objekt muss keine speziellen Geräte zur Signalaussendung an Bord haben. Dies unterscheidet es vom Sekundärradar, bei dem das Flugzeug aktiv über ein Transpondersignal identifiziert wird. Primärradare werden vor allem zur Erkennung und Überwachung von Flugbewegungen in Bereichen mit hoher Verkehrsdichte verwendet, wie in der Nähe von Flughäfen. Auch bei militärischen Anwendungen spielt das Primärradar eine entscheidende Rolle, da es unbeabsichtigte oder unerwartete Flugobjekte erkennen kann, ohne dass diese identifiziert werden müssen. Ein Nachteil des Primärradars besteht in der begrenzten Reichweite, die aufgrund der Absorption und Streuung der Signale durch die Atmosphäre, sowie der Erdkrümmung limitiert ist. Auch Störungen durch Wetterphänomene oder reflektierende Oberflächen am Boden können das System beeinträchtigen. Trotz dieser Einschränkungen ist das Primärradar aufgrund seiner Unabhängigkeit von Bordgeräten und seiner Fähigkeit, auch nicht-kooperierende Ziele zu erfassen, nach wie vor ein unverzichtbares Hilfsmittel in der zivilen und militärischen Luftüberwachung.