Die Ölviskosität beschreibt die Zähflüssigkeit oder Widerstandsfähigkeit eines Öls gegen das Fließen. In der Luftfahrt spielt die Viskosität von Schmierölen eine entscheidende Rolle, da sie die Schmierfähigkeit und die Temperaturbeständigkeit der Triebwerke beeinflusst. Schmieröl muss bei unterschiedlichen Temperaturen eine ausreichende Schmierung gewährleisten, weshalb es verschiedene Klassen von Ölen gibt, die für spezifische Temperaturbereiche optimiert sind. In kalten Bedingungen darf das Öl nicht zu dickflüssig werden, da dies den Motorstart erschwert, während es bei hohen Temperaturen nicht zu dünnflüssig werden darf, um seine Schutzfunktion nicht zu verlieren. Die Viskosität wird oft in Abhängigkeit von der Temperatur gemessen, wobei sie in der Regel sinkt, wenn die Temperatur steigt. SAE (Society of Automotive Engineers) gibt offizielle Viskositätsklassen an, die in der Luftfahrt und Automobilindustrie verwendet werden, um die Eignung bestimmter Öle für bestimmte Temperaturbereiche zu definieren. Ein verbreitetes System zur Charakterisierung der temperaturabhängigen Viskosität von Motorölen ist der SAE-J300-Standard. Dabei beschreibt eine niedrigere Zahl eine niedrigere Viskosität und somit bessere Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen. In der Luftfahrt wird oft Multigrade-Öl verwendet, das eine variable Viskosität aufweist und sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Temperaturen eine effiziente Schmierung sicherstellt. Ein ausgeglichenes Viskositätsprofil trägt wesentlich zur Reduzierung des Motorverschleißes und zur Verlängerung der Lebensdauer von Flugzeugtriebwerken bei. Die richtige Wahl der Ölviskosität ist deshalb besonders wichtig für den sicheren Betrieb von Flugzeugen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen.