Eine Notwasserung bezeichnet die gezielte Notlandung eines Luftfahrzeugs auf einer Wasseroberfläche, in der Regel als Reaktion auf ein schwerwiegendes technisches Problem, wie etwa den Ausfall aller Triebwerke oder anderer sicherheitskritischer Systeme. Im Gegensatz zur Notlandung auf festem Boden stellen Notwasserungen aufgrund der Beschaffenheit von Wasser und den möglichen Gefahren durch Wellengang und Wetterbedingungen besondere Herausforderungen dar. Flugzeuge, die für Langstreckenflüge über Meere und Ozeane eingesetzt werden, sind meist mit speziellen Notausrüstungen wie Schwimmwesten, Rettungsinseln und im Fall von Verkehrsflugzeugen mit detaillierten Evakuierungsplänen vorbereitet. Moderne Verkehrsflugzeuge verfügen über schwimmfähige Rumpfstrukturen, die es für eine begrenzte Zeit erlauben, auf dem Wasser zu treiben, um die Evakuierung der Insassen zu ermöglichen. Für die Piloten und die Kabinencrew sind regelmäßige Trainings für Notwasserungen vorgeschrieben, um im Ernstfall schnell und sicher reagieren zu können. Berühmte Notwasserungen, wie die des US-Airways-Fluges 1549 auf dem Hudson River im Jahr 2009, haben gezeigt, dass unter optimalen Bedingungen alle Passagiere und die Besatzung gerettet werden können. Dennoch bleibt die Notwasserung ein Vorgang, der mit extrem hohem Risiko verbunden ist, da die Überlebenschancen stark von den Gegebenheiten und der schnellen Rettung beeinträchtigt werden. Entscheidende Faktoren für den Erfolg einer Notwasserung sind unter anderem die Geschwindigkeit und der Winkel des Aufpralls sowie die anschließende Fähigkeit der Insassen, das Flugzeug geordnet zu verlassen.