Das Nebenstromtriebwerk, auch bekannt als Turbofantriebwerk, ist eine spezielle Bauart des Strahltriebwerks, das vor allem in der Zivilluftfahrt eingesetzt wird. Es zeichnet sich durch den zusätzlichen Nebenstrom, den sogenannten Bypass, aus. Bei einem Nebenstromtriebwerk wird ein großer Teil der durch den Fan angesaugten Luft nicht durch das Triebwerk selbst, sondern um den eigentlichen Brennraum herumgeleitet. Dieser Luftstrom erzeugt zusätzlichen Schub, ohne dass die gesamte Luft in den Verbrennungsprozess eingebunden wird. Dadurch wird das Triebwerk effizienter und leiser im Vergleich zu einem reinen Strahltriebwerk. Das Verhältnis zwischen der Masse des im Kernprozess verbrannten Luftstroms und dem vorbeigeleiteten Luftstrom wird als Nebenstromverhältnis bezeichnet. Je höher dieses Verhältnis, desto effizienter kann das Triebwerk arbeiten. Moderne Nebenstromtriebwerke erreichen Nebenstromverhältnisse von über 10:1. Diese Bauweise hat vor allem bei großen Verkehrsflugzeugen deutliche Effizienzvorteile, da Brennstoff gespart und der Lärmemission entgegengewirkt wird. Nebenstromtriebwerke bestehen in ihrer grundlegendsten Form aus einem Fan, Verdichtern, einer Turbine und einer Düse. Durch ihre hohe Effizienz und Zuverlässigkeit haben sich Nebenstromtriebwerke als Standardantriebstechnologie bei Passagierflugzeugen durchgesetzt.