Ein Motorausfall bezeichnet in der Luftfahrt den plötzlichen Verlust der Antriebskraft eines oder mehrerer Motoren eines Flugzeugs. Dies kann durch mechanische Defekte, Treibstoffmangel, Vogelschlag oder andere äußere Einflüsse verursacht werden. Ein Motorausfall stellt insbesondere bei mehrmotorigen Flugzeugen ein kontrollierbares Risiko dar, da diese in der Regel ausgelegt sind, auch mit einem oder mehreren ausgefallenen Motoren weiterzufliegen oder sicher zu landen. Bei einem einmotorigen Flugzeug hingegen kann ein Motorausfall schwerwiegendere Folgen haben, da die Antriebskraft vollständig verloren geht und der Pilot gezwungen ist, eine Notlandung durchzuführen. Piloten werden während ihrer Ausbildung darauf vorbereitet, in solchen Situationen notfallmäßige Flugmanöver auszuführen, wie zum Beispiel das Einleiten eines Gleitflugs. Vor allem bei Start und Landung, wenn das Flugzeug niedriger fliegt und weniger Manövrierraum besteht, kann ein Motorausfall besonders gefährlich werden. Flugzeuge mit Kolbenmotoren, Turbopropantrieben oder auch Triebwerken von Strahlflugzeugen können gleichermaßen betroffen sein. Moderne Flugzeuge sind jedoch mit umfassenden Frühwarn- und Diagnosesystemen ausgestattet, um einem Motorausfall vorzubeugen und frühzeitig auf mögliche Defekte hinzuweisen. Der Begriff „Motorausfall“ schließt sowohl den vollständigen Leistungsverlust eines Antriebs als auch Teilausfälle wie etwa das reduzierte Funktionieren eines Motors ein.