Die Mindestgeschwindigkeit eines Flugzeugs bezeichnet die geringste Geschwindigkeit, mit der das Flugzeug sicher fliegen kann, ohne in einen Flugzustand wie z. B. einen Strömungsabriss zu geraten. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Flugzeugtyp, Fluggewicht, Flughöhe und aerodynamische Konfiguration (z. B. Einsatz von Landeklappen). Eine entscheidende Rolle spielt dabei die sogenannte „Überziehgeschwindigkeit“, bei der die Tragflächen nicht mehr ausreichend Auftrieb erzeugen, um das Flugzeug in der Luft zu halten. Bei Unterschreitung dieser kritischen Geschwindigkeit kann es zu einem plötzlichen Verlust an Tragfähigkeit kommen, was in einem Strömungsabriss mündet. In den meisten Flugzeugen wird die aktuelle Mindestgeschwindigkeit im Cockpit durch den Fahrtmesser angezeigt. Diese Information ist für den Piloten insbesondere während Start, Landung sowie langsamen Flugphasen von Bedeutung. Moderne Flugzeuge verfügen häufig auch über akustische oder visuelle Warnsysteme, die den Piloten auf eine drohende Unterschreitung der Mindestgeschwindigkeit hinweisen. Um die Mindestgeschwindigkeit zu verringern, können Flugzeuge mit aerodynamischen Mitteln wie Landeklappen oder Vorflügeln ausgestattet sein, die die Flugeigenschaften bei geringen Geschwindigkeiten verbessern. Die genaue Mindestgeschwindigkeit ist sowohl in den Flughandbüchern als auch in den gesetzlichen Vorschriften festgelegt, um die sichere Durchführung des Fluges zu gewährleisten. Für Verkehrsflugzeuge werden spezifische Mindestgeschwindigkeiten in verschiedenen Flugphasen wie dem Reiseflug oder dem Landeanflug definiert, um den sicheren Flugbetrieb zu garantieren.