Der Kompasskurs bezeichnet in der Luftfahrt die Richtung, in die die Nase eines Flugzeugs relativ zur magnetischen Nordrichtung zeigt, gemessen in Grad auf einem Magnetkompass oder einem anderen Kursanzeigegerät. Diese Messung erfolgt auf einer Skala von 0° bis 360°, wobei 0° bzw. 360° für Norden, 90° für Osten, 180° für Süden und 270° für Westen steht. Der Kompasskurs unterscheidet sich dabei vom wahren Kurs, da der magnetische Nordpol nicht mit dem geographischen Nordpol identisch ist. Zusätzlich treten lokale Einflüsse auf, die als magnetische Missweisung und Kompassdeviation bezeichnet werden. Die Missweisung ist der Unterschied zwischen dem geographischen und dem magnetischen Nordpol und variiert regional. Die Deviation wird durch störende magnetische Einflüsse innerhalb des Flugzeugs verursacht. Piloten müssen diese Faktoren berücksichtigen, um den wahren Kurs des Flugzeugs korrekt zu bestimmen. Für die Navigation müssen Piloten oft den angezeigten Kompasskurs entsprechend korrigieren. Ein weiterer Unterschied ergibt sich bei Verwendung eines Kurskreiselgeräts oder eines Flugnavigationsempfängers wie des GPS, da diese Systeme vom Magnetkompass unabhängig funktionieren. Trotz GPS und moderner Navigationsmittel bleibt der Kompasskurs eine wichtige und weit verbreitete Methode in der Luftfahrt, insbesondere in Fällen von Systemausfällen oder bei der Flugdurchführung nach Sichtflugregeln.
Kompasskurs
