Geschwindigkeitsüberschreitung bezeichnet in der Luftfahrt das Überschreiten der maximal zulässigen Geschwindigkeit eines Flugzeugs in einem bestimmten Flugzustand. Diese Geschwindigkeit, oft als V_ne (Velocity never exceed) oder V_mo (Maximum Operating Speed) bezeichnet, ist die Obergrenze, die vom Hersteller festgelegt wird, um strukturelle oder aerodynamische Schäden am Flugzeug zu vermeiden. Wenn diese Grenze überschritten wird, steigt das Risiko von Phänomenen wie Kompressorwellenversagen, strukturellen Ermüdungsbrüchen oder sogar dem Auseinanderbrechen von Flugzeugteilen aufgrund der enormen aerodynamischen Belastung. Flugzeuge verfügen über Geschwindigkeitsanzeigen, die in Abhängigkeit von Höhe und Masse des Flugzeugs den Piloten die Annäherung an diese kritischen Grenzen signalisieren. Im Flug kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung durch plötzliche Sturzflüge, starke absteigende Luftmassen oder Fehler in der Flugsteuerung verursacht werden. Moderne Flugzeuge sind in der Regel mit automatischen Warnsystemen ausgestattet, die die Piloten bei Annäherung an kritische Geschwindigkeiten warnen, um eine Überschreitung zu verhindern. Geschwindigkeitsüberschreitungen können auch auftreten, wenn der Autopilot oder das Fly-by-wire-System falsche Daten empfängt oder nicht korrekt reagiert. Solche Vorfälle werden nach der Landung im Rahmen von Wartungs- und Inspektionsvorgaben überprüft und analysiert. In extremen Fällen kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung zum Totalverlust des Flugzeugs führen, weshalb strikte Einhaltung der festgelegten Geschwindigkeitsgrenzen essenziell ist.
Geschwindigkeitsüberschreitung
