Der Gegenschein ist ein schwaches, oval-förmiges Leuchterscheinungsbild am Himmel, das in der exakten Verlängerung der Sonnenachse auf der Nachtseite der Erde auftritt. Er wird sichtbarer, je weiter sich die Sonne unter dem Horizont befindet, und ist in mondlosen, klaren Nächten am stärksten wahrnehmbar. Der Gegenschein ist Teil des sogenannten Zodiakallichts, einer diffusen, dreieckigen Lichtaufhellung, die durch die Reflexion des Sonnenlichts an interplanetarem Staub in der Ebene des Sonnensystems entsteht. Während der Zodiakallichtstreifen entlang der Ekliptik verläuft, bildet der Gegenschein einen markanten Fleck, der am Himmel genau gegenüber der Sonne zu finden ist. Der Effekt entsteht, weil der interplanetare Staub in dieser Region des Himmels das Sonnenlicht besonders effektiv reflektiert. Der Gegenschein ist besonders in arktischen oder abgelegenen Gebieten mit geringer Lichtverschmutzung zu bemerken. Aufgrund seiner geringen Helligkeit ist er mit bloßem Auge nur schwer erkennbar, weshalb seine Beobachtung für Hobbyastronomen eine Herausforderung darstellen kann. Die Phänomene des Zodiakallichts und des Gegenscheins tragen dazu bei, unser Verständnis von der Interaktion zwischen Sonnenstrahlung und Staubteilchen im Weltraum zu erweitern. Der Gegenschein wird manchmal mit dem auf ähnlichen Prinzipien basierenden Phänomen der „Gegensonnen“ verglichen, die jedoch durch Eiskristalle in der oberen Erdatmosphäre entstehen. Beide Erscheinungen treten jeweils gegenüber der Sonne auf.
Gegenschein
