Erschöpfung bezeichnet in der Luftfahrt den Zustand, bei dem die physische und mentale Leistungsfähigkeit eines Flugzeugbesatzungsmitglieds durch Ermüdung beeinträchtigt ist. Dieser Zustand kann aufgrund von Schlafmangel, langen Arbeitszeiten, ungünstigen Schichtplänen, Jetlag oder vielfältigen anderen Stressfaktoren auftreten. Erschöpfung führt dazu, dass die Konzentration nachlässt, Entscheidungsprozesse langsamer werden und vermehrt Fehler auftreten können. Insbesondere in sicherheitskritischen Situationen, in denen schnelles und präzises Handeln erforderlich ist, kann Erschöpfung zu gefährlichen Situationen oder Unfällen führen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, unterliegen Piloten, Flugbegleiter und andere Flugzeugeinsatzkräfte strikten Vorschriften in Bezug auf Flug- und Ruhezeiten. International regeln Organisationen wie die ICAO oder EASA klare Begrenzungen der maximal zulässigen Einsatzdauer und erforderlichen Ruhephasen. Moderne Fluggesellschaften implementieren zudem Fatigue Risk Management Systeme (FRMS), die darauf abzielen, auftretender Erschöpfung präventiv entgegenzuwirken und die Sicherheit im Flugverkehr zu gewährleisten. Flugbetriebe und Aufsichtsbehörden erkennen zunehmend die Notwendigkeit, auch individuelle Unterschiede in der Erschöpfungsanfälligkeit und Faktoren wie Dienstplanflexibilität und persönliche Fitness zu berücksichtigen.
Erschöpfung
