In der Luftfahrt bezieht sich der Begriff „Entladung“ auf den Prozess, bei dem elektrische Ladungen von einem Flugzeug oder einem anderen technischen Gerät in die Atmosphäre abgeleitet werden. Diese Ladungen können sich aufgrund der Bewegung des Flugzeugs durch die Luft aufbauen, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten oder in Gewittergebieten. Das Phänomen entsteht häufig durch statische Elektrizität, die durch die Reibung zwischen dem Flugzeug und den Luftpartikeln oder durch das Eindringen in Gewitterwolken verursacht wird. Eine unkontrollierte Ansammlung von statischer Elektrizität kann zu Störungen in den elektrischen Systemen des Flugzeugs führen und möglicherweise zu Funktionsfehlern in der Avionik oder Kommunikationssystemen beitragen. Zur Vermeidung solcher Probleme sind Flugzeuge mit sogenannten Entladungsstäben (auch als Entladungsbürsten oder Statik-Ableiter bezeichnet) ausgestattet, die entlang der Flügelkanten oder des Rumpfes angebracht sind, um die aufgeladene Elektrizität kontrolliert wieder in die Atmosphäre abzuführen. Diese Vorrichtungen nutzen die Spitzenentladung, ein Phänomen, bei dem sich elektrische Ladungen bevorzugt an scharfen oder spitzen Kanten ansammeln und dort überspringen. Besonders häufig wird dieses Verfahren beim Starten und Landen eines Flugzeugs eingesetzt, da hier die Gefahr einer Aufladung durch das Wetter und die Umgebung besonders hoch ist. Die sichere Entladung ist für die Gewährleistung der Flugsicherheit unerlässlich, um Funkstörungen und gefährliche Überspannungen in den elektronischen Systemen des Flugzeugs zu verhindern.
Entladung
