Ein Inertial Reference System (IRS) ist ein Navigationssystem, das in der Luftfahrt zur Bestimmung von Fluglage, Position und Geschwindigkeit eines Flugzeugs verwendet wird. Es beruht auf der Trägheit des Körpers und nutzt Beschleunigungssensoren (Accelerometer) sowie Drehratensensoren (Gyroskope), um Flugzeugbewegungen in allen drei Achsen zu messen. Das IRS arbeitet unabhängig von äußeren Referenzen wie GPS oder Funknavigationshilfen und bietet daher eine hohe Zuverlässigkeit in Umgebungen, in denen andere Systeme an ihre Grenzen stoßen können, beispielsweise bei Ausfällen externer Signale. Es liefert kontinuierlich präzise Daten, die für die Navigation, Flugsteuerung und automatische Flugführung von entscheidender Bedeutung sind. Das System muss dazu einmal initialisiert werden, wobei die genaue Startposition festgelegt wird. Das IRS ist jedoch nicht gänzlich fehlerfrei; über längere Zeiträume kann es zu Positionsdrift kommen, wenn keine externe Referenz zur Korrektur verwendet wird. Daher wird es oft mit anderen Navigationssystemen wie GPS oder Funklandesystemen kombiniert, um die Genauigkeit aufrechtzuerhalten. Moderne Verkehrsflugzeuge sind in der Regel mit mehreren IRS-Einheiten ausgestattet, um Redundanz und höchste Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Die in den IRS generierten Daten werden auch zur Anzeige der Fluglage und der Flugbewegungen im Cockpit genutzt, was den Piloten eine genaue Übersicht über die momentane Flugperformance bietet.
Inertial Reference System
