Drall bezeichnet in der Luftfahrt die Verdrehung oder Rotation eines Gegenstands um seine Längsachse. Der Begriff wird häufig in Zusammenhang mit der aerodynamischen Stabilität von Geschossen, Raketen oder auch Tragflächen benutzt. Wenn beispielsweise Geschosse gefeuert werden, wird ihnen oft durch gezogene Läufe eine hohe Drallrotation mitgegeben, um eine stabilere Flugbahn zu gewährleisten. Dies sorgt dafür, dass sie weniger anfällig für störende äußere Einflüsse, wie etwa Windböen, sind und somit ihre Zielgenauigkeit verbessert wird. In einem weiteren luftfahrttechnischen Kontext kann Drall durch bestimmte aerodynamische Eigenschaften während des Fluges ungewollt entstehen, etwa durch asymmetrischen Luftwiderstand oder Schwingungen. In Flugzeugen können ungleichmäßige Strömungen auf den Tragflächen zu einem Dralleffekt führen, welcher durch Steuerflächen wie Querruder ausgeglichen wird. In der Raumfahrt spielt Drall ebenfalls eine wichtige Rolle, vor allem bei der Steuerung und Stabilisierung von Satelliten und Raumsonden. Hier wird Drall oft über Reaktionsräder oder Kreiselinstrumente kontrolliert. Ein unkontrollierter Drall kann zu unerwünschten Drehbewegungen führen, die die Funktionalität eines Luft- oder Raumfahrtfahrzeugs beeinträchtigen könnten. Drall und seine Auswirkungen müssen daher in der Konstruktion und Steuerung aerodynamischer und astronautischer Systeme stets berücksichtigt werden, um optimale Flugstabilität zu gewährleisten.
Drall
